Baumanagement

Ohne Baumanagement bauen, was bedeutet das?

In der heutigen DIY-Kultur scheint es verlockend, Bauprojekte ohne professionelles Baumanagement anzugehen. Doch was bedeutet das eigentlich in der Praxis? Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, mich mit einer alten Schulfreundin zu treffen, die mir aus erster Hand von ihren Erfahrungen berichtete. Nachdem wir eine Weile über private Themen gesprochen hatten, kam das Gespräch auf das Thema “Bauen und Renovieren”.

Sie erzählte mir, dass sie sich letztes Jahr dazu entschlossen hatte, ihr Bad zu renovieren. Anfangs war sie der Meinung, dass für ein scheinbar einfaches Projekt wie eine Badsanierung keine Unterstützung durch ein Baumanagement erforderlich sei. Voll Enthusiasmus begann sie, verschiedene Dienstleistungen direkt von Unternehmern anbieten zu lassen. Nach intensiven Verhandlungen wählte sie schließlich einen Sanitärinstallateur, einen Fliesenleger, einen Elektriker und einen Möbellieferanten aus.

Anfangs schien alles reibungslos zu laufen, doch bald stellte sich heraus, dass die Koordination der verschiedenen Gewerke ohne professionelle Bauleitung eine echte Herausforderung darstellte. Ein prägnantes Beispiel war die Absprache mit dem Fliesenleger: Obwohl der Baubeginn klar definiert war, vergaß dieser, die benötigten Fliesen rechtzeitig zu bestellen, was zu unerwünschten Verzögerungen führte. Als dann endlich ein neuer Starttermin festgelegt werden konnte, meldete der Sanitärinstallateur, dass ihm dieser Termin nicht zusagte. Letztendlich wurde das Bad fertiggestellt, doch der Prozess kostete viel mehr Zeit und Nerven, als ursprünglich angenommen.

Wie sollte man also vorgehen?

Die Erfahrung zeigt, dass es durchaus möglich ist, ohne ein professionelles Baumanagement zu bauen – sei es bei kleineren Projekten wie einer Badsanierung oder sogar bei größeren Bauvorhaben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch darin, den Überblick zu behalten und sorgfältig zu planen.

Nach der Definition der erforderlichen Leistungen und dem Eingang der Angebote ist es ratsam, nicht einfach den günstigsten Anbieter zu wählen. Vielmehr sollte man auf die Vertrauenswürdigkeit und die Erfahrung der Unternehmer achten. Sobald die Auswahl getroffen ist, ist es auch bei kleineren Projekten unerlässlich, eine Projektorganisation aufzubauen. Eine klar strukturierte Timeline, die festlegt, wann welcher Unternehmer welche Leistung erbringt, ist dabei unverzichtbar.

Für eine effektive Koordination ist es empfehlenswert, alle Beteiligten zu einem Vor-Ort-Treffen einzuladen. Mit Stift und einem ausgedruckten Kalender in der Hand kann man dann mit jedem Einzelnen durchgehen, welche Leistungen und Vorleistungen (wie zum Beispiel das Bestellen der Materialien) zu welchem Zeitpunkt erbracht werden müssen. Diese Vorbereitung hilft, Missverständnisse zu vermeiden und stellt sicher, dass alle Gewerke nahtlos ineinandergreifen.

Fazit

Ein Bauprojekt ohne professionelles Management anzugehen, kann eine lohnende Erfahrung sein, erfordert jedoch sorgfältige Planung und Koordination. Durch die Auswahl vertrauenswürdiger Unternehmer und die Erstellung einer detaillierten Projektorganisation kann der Bauherr viele der häufigsten Fallstricke vermeiden. So wird das Bauvorhaben nicht nur effizienter, sondern auch stressfreier.